Tandemhub schafft Brückenschlag

Seit Jahrzehnten trennte die Mainzer Saarstraße am westlichen Stadteingang das Hochschul- und Uni-Erweiterungsgelände sowie die Opel-Arena von dem Dienstleistungsbereich Kisselberg. Durch eine neue bogenförmige Brücke am Kisselberg wurden diese beiden Bereiche Ende November nun verbunden. Verantwortlich für das Einheben der Stahlbetonbrücke war die Hellmich Kranservice GmbH mit Hauptsitz in Riedstadt. Zwei Krane das Krandienstleisters sorgten für das problemlose und präzise Platzieren der Brücke.

„Die neue Brücke am Kisselberg durchbricht die Barriere, die die Saarstraße seit vielen Jahrzehnten in diesem Bereich unserer Stadt bildet. Sie ist ein wichtiger Baustein in der Förderung des Umweltverbundes aus Fuß, Rad und ÖPNV. Mit dem Baustart der Brücke am 4. Mai 2020 erfüllt sich für viele Menschen ein lange gehegter Wunsch“, erklärte Verkehrsdezernentin Katrin Eder in einer Pressemitteilung der Stadt Mainz Ende Mai.

Tandemhub mit 300- und 220-Tonner

Ab dem 4. Mai dieses Jahres erfolgten die Vorarbeiten: Leitungen mussten verlegt werden. Auf beiden Seiten der Saarstraße mussten Rampenhügel errichtet und die Widerlager für die Brücke mussten hergestellt werden. Nach Errichtung der Stahlbetonwiderlager waren schließlich die Voraussetzungen für das Einheben der Brücken geschaffen. Für den Zeitraum der Einhebe-Arbeiten war eine Vollsperrung der Saarstraße notwendig. Die Vollsperrung begann am Freitag, den 20.11.2020 um 06:00 Uhr, und endete am Montag, den 23.11.2020 um 07:00 Uhr.
Für das Einheben der Brücke war Hellmich Kranservice mit zwei Mobilkranen vor Ort: Einerseits der 300-Tonner Grove GMK 6300 L mit 92 t Ballast und andererseits der 220 t-Kran Tadano Faun ATF 220 mit 72 t Ballast. Für das präzise Platzieren war ein Tandemhub notwendig. Nachdem die Krane platziert und aufgerüstet waren, konnte die Brücke mit 40 m Länge, 5 m Breite und einem Gewicht von 65 t an die Haken genommen werden.
Mit Traversen ausgestattet mussten die beiden Krane die Brücke in die Stahlbetonwiderlager einheben. Wie bei jedem Tandemhub müssen sich dabei die beiden Kranfahrer genau aufeinander abstimmen. Das Schwenken der Last muss parallel geschehen, damit die Last nicht zu schwingen beginnt. Ebenso sollte dann das Absetzen der Brücke auf die Stahlwiderlager gleichzeitig erfolgen, um ein Verkanten zu vermeiden.

Barrierefreie Verbindung und Zugang zum ÖPNV geschaffen

Mit dem präzisen und problemlosen Einheben der Brücke durch den Hellmich Kranservice wurde der Grundstein für den barrierefreien Zugang zwischen dem Unigelände und dem Dienstleistungsbereich Kisselberg gelegt. In den folgenden Monaten werden noch weitere Arbeiten – Treppenanlagen herstellen und barrierefreie Wege mit Asphalt versehen – für die komplette Fertigstellung folgen. Ferner werden auf beiden Seiten der Brücke Treppen – jeweils parallel zur Saarstraße – hinabführen, um auf direktem Weg die Haltestellen an der Saarstraße zu erreichen.

„Die Beschäftigten des Kisselberg-Gebiets, der künftige Schulstandort sowie die Ansiedlungen im Hochschulerweiterungsgebiet werden so an das äußerst dichte ÖPNV-Angebot entlang der Saarstraße optimal angebunden. Radfahrende und Zufußgehende können bequem und barrierefrei queren und erhalten so völlig neue und direktere Wegeverbindungen“
, so Verkehrsdezernentin Katrin Eder. Die Fertigstellung aller Arbeiten ist für das Frühjahr 2021 vorgesehen. Aus diesem Grund sollen auch die ausstehenden Neupflanzungen und Landschaftsbauarbeiten parallel durchgeführt und abgeschlossen werden.